
Wer liebt sie nicht, die kleinen, weißen Blumen, die sich durch den Schnee kämpfen! Das Schneeglöckchen ist der erste Frühlingsbote. Zart und grün bricht es durch den Schnee und streckt sich den warmen Sonnenstrahlen entgegen. Viel Spaß beim Basteln, Singen, Malen, Lesen und warten auf den Frühling. [mehr…]
Zwischen Februar und März, wenn die Sonne kräftiger und wärmer strahlt, strecken die ersten Schneeglöckchen ihre zarten Spitzen durch den hartgefrorenen Winterboden. Deshalb nennt man sie auch Frühblüher.
Milchblume, Hübsche Februar-Mädchen, Lichtmessglöckchen, Lichtmessglocken, Marienkerzen, Schneedurchstecher, Weiße Jungfrau, sind einige Namen die man ihm gibt. Im englischen wird sie Snowdrop genannt, was soviel wie Schneetropfen bedeutet. Ihr botanischer Name lautet Galanthus nivalis - aus dem griechischen von gala - Milch und anthos - Blüte, nivalis - schneeweiß abgeleitet, schneeweiße Milchblüte.
Aussehen


Schneeglöckchen werden bis zu 20 Zentimeter groß, die beiden Laubblätter sind schmal, spitz und lang. Das glockenförmige Blütenköpfchen hat drei weiße äußere, größere Blütenblätter und im Inneren herzförmige, etwas kleinere Blüten deren Spitzen grün sind. Das kleine Hochblatt schützt die Blüte beim Durchstoßen des Erdreichs. Erst wenn sie ausreichend Licht hat, klappt ihr Köpfchen nach unten.
Schneeglöckchen werden auch gerne mit der Frühlingsknotenblume, dem sog. Märzenbecher, verwechselt. Diese hat aber etwas breitere Glöckchen und an ihren Außenblättern grün-gelbe Punkte an den Spitzen.
Legenden und Bräuche
Einer alten Legende nach, hat Gott als er den Schnee erschuf, ihm keine Farbe zugeteilt. Und so wanderte der Schnee von Blume zu Blume und bat sie, ihm deren Farbe zu schenken. Doch keine der Blumen war dazu bereit. Erst das Schneeglöckchen sagte: "Wenn dir mein Mäntelchen gefällt, kannst du es gern haben". Seither ist der Schnee weiß und die Schneeglöckchen die einzigen Blumen, die er neben sich duldet, und die er nicht frieren lässt.
In einer alten englischsprachigen Legende schenkt ein Engel Eva die Schneeglöckchen als Zeichen der Hoffnung auf den Frühling, einen Neubeginn und ein neues Leben. Eine Übersetzung der Legende findest Du in unserem Gaudi-Blog.
Nach einem alten Brauch heißen die Schneeglöckchen auch Lichtmessglöckchen. Am 2. Februar, dem Tag an dem die katholische Kirche Maria Lichtmess feiert, werden Schneeglöckchen als Sinnbild der Reinheit und des nahenden Frühlings auf dem Altar in der Kirche gestreut.
Ein anderer Brauch verspricht, dass wenn man sich mit den ersten Schneeglöckchen, die man erblickt, die Augen wischt, man das ganze Jahr nicht mehr krank wird. Ist man jedoch bereits krank, so wird man gesund.
In der Slowakei gaben die Bauern ihren Kühen Schneeglöckchenzwiebeln zum Fressen, damit sie von bösen Zaubern verschont blieben und ihre Milch behielten.
Schneeglöckchen stehen unter Naturschutz und dürfen in der freien Natur nicht gepflückt werden. In England jedoch ist das Sammeln der Schneeglöckchen ein sehr beliebter Brauch, es gibt sogar eine "Nationale Sammlung" und eine "Schneeglöckchengesellschaft" (The Snowdrop) die über hundert verschiedene Arten züchten.
Wissenswertes
Schneeglöckchen zählen zu den Narzissengewächsen und enthalten Alkaloide, die gering giftig sind. Diese Alkaloide können heftige Reaktionen im Verdauungstrakt bewirken. Zu den Symptomen zählt man vermehrten Speichelfluß, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Gelegentlicht werden Kreislaufstörungen mit Schweißausbruch und Benommenheit beobachtet.

In der Homöopathie werden sie gegen Herzbeschwerden verwendet. Der Wirkstoff Galanthamin, aus den Zwiebeln vom Schneeglöckchen, kann laut neuesten Erkenntnissen der Medizinforschung das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit bremsen.
Sie wächst besonders gern in Auen und in feuchten Wäldern, aber auch in Gärten und auf Wiesen. Im Garten sind Schneeglöckchen sehr beliebt. Da jede Zwiebel nur eine Blüte hervorbringt sollte man sie in Gruppen anpflanzen. Von September bis November kann man die Zwiebel an einem sonnigen bis halbschattigen Platz ca. 8 – 10 cm tief in lockere, humusreiche, feuchte Erde setzen.
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