Am 14. Februar wird weltweit der Valentins-Tag gefeiert. In Deutschland gehört er zu den umstritteneren „Festtagen“, weil er vor allem für einen Werbetrick der Einzelhändler gehalten wird. Doch was steckt tatsächlich hinter diesem Tag? Ist er wirklich nur eine Erfindung der Floristen und Juweliere? [mehr…]
Der Valentins-Tag ist entgegen einer weit verbreiteten Meinung keine Erfindung der Floristen, Juweliere oder Süßigkeitenindustrie. Seit vielen Jahrhunderten werden in den unterschiedlichsten Kulturen an einem bestimmten Tag an liebe Mitmenschen gedacht in dem man ihnen ein kleines Geschenk machte. Im folgenden Artikel werden die verschiedenen Ursprünge des heutigen Valentins-Tages und seine heutige Erscheinung beschrieben, ebenfalls erfährst Du woher der Name kommt.
Wie viele andere Festtage auch, hat der heutige Valentins-Tag offensichtlich verschiedene Wurzeln, d.h. ein genauer Ursprung kann nicht genannt werden. Er scheint allem Anschein nach eine Vermischung römischer Mythologie bzw. Brauchtums und christlichen Glaubens zu sein. Lediglich bei der Namensgebung scheinen sich die meisten Historiker einig zu sein, dass der 14. Februar nach einem oder sogar mehreren katholischen Heiligen im Jahre 496 n. Chr. durch Papst Gelasius I. „Valentins-Tag“ genannt wurde.
Der heidnische Ursprung
Die Verwirrung um den Ursprung des Valentins-Tages beginnt bereits in der römischen Antike: die Lupercalien, ein Fruchtbarkeitsfest, das am 15. Februar begann und 8 Tage lang gefeiert wurde, steht dem Reinigungs- und Sühnefest Februa gegenüber, das der Göttin Juno geweiht ist und am 14. Februar stattfand.
Lange bevor es Christen in Rom gab, feierten die Römer die Lupercalien, die sog. Wolfsfeste, welche angeblich auf Romulus, der von einer Wölfin großgezogen wurde, zurückgeführt werden. Diese Feste waren dem Hirtengott Lupercus geweiht und waren mit einem Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfest gleichzusetzen. Den Auftakt der achttägigen Festivitäten bildeten stets die Opferung von Schafsböcken. Anschließend liefen die Priester, nur mit den Fellen der geopferten Böcke bekleidet, durch die Straßen der Stadt und schlugen Passanten mit Riemen in die Hände. Da dieses Riemenschlagen die Fruchtbarkeit erhöhen sollte, stellten sich bevorzugt kinderlose Frauen den Priestern in den Weg. Weitere Rituale waren eine sogenannte Liebeslotterie. Hierbei zogen junge Männer Papyrus-Lose, auf denen zuvor willige junge Mädchen ihren Namen geschrieben hatten. Die so zusammengestellten Paare durften sich einen Tag lang vergnügen. Hierbei spielte es keine Rolle, ob sie nach diesem Tag als Paar zusammenbleiben wollten. Andere Quellen berichten sogar, dass sie für die Dauer von 1 Jahr zusammen sein durften. Schutzgott war hierbei der Liebesgott Amor.
Andere Quellen sagen, dass die Lupercalien zu Ehren der Göttin Juno stattfanden, deren eigentliches Reinigungsfest Februa jedoch am 14. Februar gefeiert wurde. Dieses war nach dem Beinamen der Göttin Juno benannt, die nicht nur eine Funktion als Behüterin der Liebenden und Familien einnahm, sondern auch als Sühnegöttin galt. Das Fest fand immer im letzten Monats des Jahres statt, dieser war bis ca. 150 v. Chr. unser heutiger Monat Februar. Neben Blumen- und Getreidekuchenopfern zu Ehren der Göttin, erhielten auch die Ehefrauen Blumengeschenke. Junge Mädchen gingen in den Tempel der Göttin um sich vom Orakel Hilfe zu holen bei der Wahl des richtigen Partners.
Der christliche Ursprung
Ebenso wie bei der vorchristlichen Suche nach dem Ursprung des Valentins-Tages, erhält man auch keine eindeutige Antwort aus der frühchristlichen Zeit. Ganz im Gegenteil, denn hier stehen sich zwei Personen gegenüber, die beide von der katholischen Kirche als Heilige verehrt werden: Valentin von Rom, ein einfacher Priester und Valentin, Bischof von Terni.
Der einfache Priester Valentin von Rom, soll jedem, der Hilfe und Trost suchte, Blumen geschenkt haben. Desweiteren soll er die blinde Tochter des Gefängnisaufsehers geheilt haben. Am 14. Februar 269 wurde er jedoch enthauptet, da er gegen einen Erlass der Kaisers Claudius II. verstoßen hatte. Sein „Verbrechen“ bestand darin, dass er bei Eheproblemen half und Liebespaare heimlich nach christlichem Ritus verheiratete.
Ein Jahr zuvor, 268, wurde der Bischof Valentin von Terni ebenfalls enthauptet, da er sich vor dem Kaiser geweigert hatte, ein Götterstandbild anzubeten. Der Bischof soll zuvor den verkrüppelten Sohn eines angesehenen römischen Bürgers geheilt haben. Auch diesem Valentin wird nachgesagt, dass Verliebte unter seinem besonderen Schutz standen und dass er Ehemänner dazu ermunterte nicht in den Krieg zu ziehen, sondern bei ihren Familien und Frauen zu bleiben.
Da es jedoch sehr unwahrscheinlich ist, dass zwei Personen gleichen Namens innerhalb kürzester Zeit im selben Ort wegen eines identischen Vergehens hingerichtet wurden, gehen die Mehrheit der Historiker davon aus, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt, den Bischof von Terni.
Die katholische Kirche hat sich nun ziemlich geschickt aus dem Konflikt herausgezogen, in dem sie den Gedenktag für beide Heilige auf den 14. Februar festsetzte. Valentin von Rom, der ein einfacher Priester war, ist nun der Schutzpatron für die Liebenden, Verlobten und Bienenzüchter. Valentin, Bischof von Terni, ist u.a. der Schutzpatron der Jugend, der Reisenden, für eine gute Verlobung und Heirat. Beide Heilige wurden jedoch aufgrund der Unsicherheit ihrer Existenz 1970 aus dem offiziellen Heiligenkalender der katholischen Kirche entfernt.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar