
Wenn es draußen warm wird und die Sonne nach einem langen Winter endlich scheint wollen wir alle nur ins Freie! Doch leider erwarten uns dort auch wieder die Zecken. Überall in Deutschland kann ein Zeckenstich Borreliose verursachen und in manchen Regionen sogar FSME. [mehr…]
In diesem Artikel geht es um die Zecke, umgangssprachlich auch Holzbock genannt, d.h. es wird zum einen die Entwicklung und der Lebensraum sowie das Verhalten einer Zecke beschrieben. Zum anderen werden auf die Gefahren und Risiken durch einen Zeckenstich aufmerksam gemacht und gleichzeitig mögliche Schutzmassnahmen erörtert. Mit diesem Artikel soll auf gar keinen Fall Panik verursacht werden, denn dazu besteht kein Grund, jedoch sollte man sich der Risiken und Gefahren bewusst sein, denn auch bei einem Zeckenstich gilt: je früher man ihn entdeckt und beseitigt, desto größer sind die Chancen, dass keine Infektion entsteht.
Die Zecke und ihre Entwicklung
Die Zecke (Ixodidae), ein Außenparasit an Warmblütern, ist ein Spinnentier und gehört zu den Milben. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist es üblich immer von der "Zecke" zu reden, das ist jedoch nicht ganz richtig, da es drei Entwicklungsprozesse bei einer Zecke gibt. Um auf die nächste Entwicklungsstufe zu kommen, benötigt die Zecke als Nahrung das Blut von Warmblütern.
Eine weibliche Zecke legt ca. 3000 Eier aus denen dann die sogenannten Larven schlüpfen. Diese Larven haben sechs Beine und werden maximal 0.5mm groß, so dass sie mit den Augen fast nicht zu erkennen sind. In diesem Entwicklungsstadium befallen die Parasiten vor allem kleine Säugetiere, wie z.B. Mäuse oder Igel. Beim Blutsaugen werden von den kleinen Säugetieren häufig gefährliche Erreger, z.B. Borrelien-Bakterien, auf die Larve übertragen, die dieser jedoch keinen Schaden zu fügen. Allerdings bleiben diese Erreger in der Zecke und werden unter Umständen an andere Wirte beim Blutaufnehmen mit abgegeben. Nachdem die Larve sich vollgesaugt hat, dabei kann sie eine Größe von bis zu 1.2mm erreichen, lässt sie von ihrem Wirt ab und beginnt das Blut zu verdauen. Diese Reifezeit kann mehrere Wochen dauern.
Ist der Prozess beendet, häutet sich die Larve und erreicht die nächste Entwicklungsstufe, die geschlechtslose Nymphe. Die Nymphe hat acht Beine und ist etwa 1.2mm, bzw. vollgesogen mit Blut bis zu 2mm groß. Die Nymphe benötigt für ihre Weiterentwicklung ebenfalls Blut und macht sich nach einiger Zeit auf die Suche nach einem geeigneten Wirt. Hat sie ein Opfer gefunden, wobei es sich in den meisten Fällen ebenfalls um Mäuse oder ähnliches handelt, beginnt sie das Blut aufzusaugen, dabei kann sie eine Größe von 2mm erreichen. Hat sie ausreichend Blut aufgenommen, lässt sie wiederum von ihrem Opfer ab, verdaut das Blut, häutet sich und verwandelt sich in die erwachsene Zecke.
Die weiblichen Zecken sind zwischen 2 und 4mm groß. Sind sie jedoch vollgesogen mit Blut können sie eine Größe von ca. 12mm erreichen. Die männlichen Zecken sind ebenfalls Blutsauger, werden jedoch nicht so groß wie die Weibchen, da sie keine Eier legen müssen. Ausgewachsene Zecken haben vier Beinpaare an denen Krallen sind. Die Mundwerkzeuge sind stechende und saugende Organe mit kleinen Widerhaken, mit denen sich die Zecke in die Haut von Tier und Mensch bohren und verankern kann.
Der Lebensraum der Zecke sind bevorzugt Übergangszonen, in denen sie ein bestimmte Temperatur und Feuchtigkeit herrscht, so zum Beispiel an Waldränder, in Bach- und Flußauen, im Unterholz und im Gras. Aber auch im heimischen Garten kann man Zecken finden. Sie sitzen und warten z.B. im Gras auf einen geeigneten Wirt. Zecken richten sich bei ihrer Wirtssuche vor allem nach dem Geruch. Erscheint ihnen ein passendes Opfer nah genug, springen sie und verkrallen sich sofort an Kleidung oder Fell. Anschließend krabbeln sie so lange auf dem Wirt umher, bis sie eine freie und geeignete Stelle zum Saugen gefunden haben.
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