Es gibt kaum etwas Schöneres, als im Frühling oder Sommer Sonne und Wärme zu genießen. Ob badend, Sandkuchen backend, durch die Wiese spazierend oder einfach nur vor sich hin träumend. Wenn Sonnenstrahlen unsere Nasen kitzeln, hält es keinen mehr in den eigenen vier Wänden. Doch leider gibt es neben der Sonnen- auch eine Schattenseite. Und über die sollten alle, vor allem aber Eltern informiert sein. [mehr…]
Endlich wieder Sonne
Immer wieder wird auch heutzutage noch die Folgen von UV-Strahlung unterschätzt. Wir hören zwar die Berichte über die "verrückten" Australier, die sich bei schönster Sonne nur noch gut verpackt im Freien bewegen. Doch so richtig Ernst nehmen kann und will es im oft so regnerischen Deutschland bisher noch kaum jemand.
Alle Medien und unzählige Aufklärungskampagnen erklären es uns gebetsmühlenartig: Zuviel Sonne schadet der Haut! Und mit jedem Sonnenbrand mehr, wächst auch die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken. Die Brisanz dieser Botschaft wächst von Tag zu Tag: Allein in Deutschland erkranken jährlich rund 100.000 Menschen an Hautkrebs. Tendenz steigend. Allein in den vergangenen 15 Jahren hat sich die Anzahl der Neuerkrankungen verdoppelt.
Der Schwarze Hautkrebs (Melanom) ist damit leider auf dem Vormarsch. Diese Hautveränderung tritt nicht nur immer häufiger auf, sie trifft auch immer öfter junge Menschen. Schon 20 Prozent der Melanompatienten sind unter 30 Jahre.
„Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen“, vermutet Professor Manfred Hagedorn, Chefarzt der Hautklinik des Klinikums Darmstadt. Hinzu kommt, dass sich die Einstellung der Menschen gegenüber der Sonne in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert hat. Während in früheren Jahren eine blasse Haut als attraktiv und elegant galt, ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts die gebräunte Haut ein Attribut von Fitness oder ein sichtbares Zeichen für einen gelungenen Urlaub. Der Wunsch nach Bräune ohne einen Schutz vor zu viel Sonnenstrahlung hat in den letzten 40 Jahren immer mehr zugenommen.
Die Folgen der übermäßigen Sonnenbestrahlung treten leider immer erst mit entsprechender Verzögerung in Form von Hautkrebs zu Tage. „In meiner Ausbildung war ein Patient mit einem Melanom noch eine Seltenheit. Heute sehen wir praktisch jede Woche einen neuen Patienten in unserer Klinik“, berichtet Hagedorn.
Zwar spielt bei der Entstehung von Hautkrebs auch die Höhe der insgesamt im Leben aufgenommenen Strahlendosis eine Rolle, besonders gefährlich ist jedoch eine hohe Zahl einzelner intensiver Sonnenbäder (sog. „Schockbesonnung“), wie man sie im Urlaub genießt. „Eine Woche Gran Canaria im Frühjahr oder Herbst ist meist belastender für die Haut als ein längerer Urlaub im Sommer, in dem die Haut Zeit hat, sich an die Sonne zu gewöhnen“, erklärt uns der Mediziner.
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