Legenden um den Heiligen Nikolaus

Bild: Pixabay

Eine Auswahl von vier wichtigen Ereignissen im Wirken und Leben des Heiligen Nikolaus werden in der Stratelaten- und Mitgiftlegende, sowie im Kornwunder und in der Seenotlegende berichtet. [mehr…]

Die Offizierslegende

Die Stratelaten- oder Offizierslegende bildet den ersten historisch gesicherten Anhaltspunkt für die Nikolauslegende. Sie kann auf das Ende des 5.Jahrhunderts datiert werden.
Drei Offiziere (griechisch Stratelatos) wurden in Konstantinopel des Hochverrates beschuldigt und zum Tode verurteilt, obwohl sie unschuldig waren. In ihrer Not riefen sie den Heiligen Nikolaus um Hilfe an. Dieser erschien dem Kaiser Konstantin im Traum und drohte mit Gottes Rache, falls die drei Offiziere hingerichtet werden sollten. Daraufhin ließ der Kaiser die drei Unschuldigen frei.

Die Mitgiftlegende

In der Mitgiftlegende aus dem 9.Jahrhundert wird erzählt wie Nikolaus den drei Töchtern eines armen Mannes hilft.
Der Vater der Mädchen war so arm, dass er ihnen keine Aussteuer mitgeben konnte und sie demnach nicht die Möglichkeit hatten zu heiraten. In seiner Not schickte er die Töchter zu Liebesdiensten auf die Straße, damit sie sich so ihre Mitgift verdienen konnten. Bischof Nikolaus hörte davon und warf in drei Nächten je einen Beutel mit Goldstücken durch das Fenster, so dass den armen Mädchen geholfen war. Aus dieser Legende entwickelte sich der Einlegebrauch.

Die Legende der Kornvermehrung

In dem Wunder von der wunderbaren Kornvermehrung wird berichtet, wie Nikolaus Lykien vor einer Hungersnot bewahrt.
Schiffe aus Alexandrien, die Korn geladen hatten, landeten auf der Fahrt nach Konstantinopel in der Stadt Andriake und Nikolaus eilte herbei, um Korn für die hungernde Bevölkerung zu erbitten. Die Seefahrer lehnten jedoch ab, da die Ware genau gewogen worden sei und sie sonst Ärger bekommen würden. Nikolaus sichert ihnen jedoch Straffreiheit zu und fordere sie auf, von jedem Schiff 100 Scheffel abzugeben. In Konstantinopel angekommen, fehlte nichts von der Ladung. Das eingesammelte Getreide reichte der Bevölkerung Lykiens für zwei Jahre.

Die Seenotlegende

In einer anderen Legende kamen einige Seefahrer in Seenot auf hoher See. Sie riefen den Bischof von Myra um Hilfe, da sie von dessen Ruhm und Wundertaten gehört hatten. Dieser erschien ihnen und geleitete sie sicher in den Hafen.
In Myra angekommen erkannten sie in der Kirche den Bischof, den sie bis dahin noch nie gesehen hatten und dankten ihm für die Rettung. Seit dem ist der Heilige Nikolaus auch der Schutzpatron der Seefahrer.

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