„Heute bin ich wild und böse …“ – Wenn Kinder trotzen


Mögliche Reaktionen auf Trotzanfälle Ihres Kindes:
  • Ignorieren
    Schon so mancher Wüterich hat – wenn sein Anfall nicht die gewünschte Wirkung erzielte und schlichtweg nicht beachtet wurde – stillschweigend „aufgegeben“. Natürlich geht das nur, wenn Ihr Kind nicht wirklich in Not ist.

  • Selbst entscheiden lassen
    Wo es ungefährlich und unproblematisch ist, lassen Sie Ihr Kind doch selbst entscheiden, beispielsweise wenn es unbedingt zwei verschiedene Strümpfe oder die roten Schuhe statt der blauen anziehen möchte. Mal ehrlich: Was wiegt Ihr ästhetisches Empfinden gegenüber dem Stolz Ihres Kindes, dass es eine völlig selbstständige Entscheidung getroffen hat ?

  • Das Kind vor Entscheidungen stellen
    Nehmen Sie Ihr Kind ernst und fragen Sie es, ob es lieber Wurst oder lieber Käse auf dem Brot haben möchte. Das spart Ihnen das Geschrei: „Ich wollte aber lieber Wurst als Käse …“. Überfordern Sie Ihr Kind dabei aber nicht. Die Frage: „Welche Wurst möchtest Du?“ bietet zu viele Entscheidungs-Alternativen als dass Ihr Kind sie beantworten könnte (mit zunehmendem Reifungsgrad können Sie dann irgendwann auch diese Frage stellen, aber das dauert …). Besser ist es beispielsweise mit entsprechendem Fingerzeig zu fragen: „Möchtest Du diese Wurst oder diese ?“ oder evtl. auch schon: „Möchtest Du Schinken oder Leberwurst?“

  • Ablenken
    Ein bewährtes Mittel – auch wenn Ihr Kind nicht mehr von selbst aus seinem „Anfall“ herauskommt – ist die Ablenkung oder „Umlenkung“ seiner Aufmerksamkeit. Nehmen Sie beispielsweise (Ihr vermutlich widerstrebendes Kind) ruhig aber bestimmt auf den Arm (Sie geben ihm damit auch Halt und Sicherheit) und gehen Sie mit ihm ans Fenster. Erzählen Sie dabei: „Komm, wir gehen jetzt ans Fenster und schauen mal, ob der Papa schon von der Arbeit kommt …“ oder: „Schau mal, da draußen sind ganz viele Vögel, die erzählen sich was. Vielleicht von der Katze, die gestern da war …“ Oder schauen Sie sich ein Bilderbuch mit ihm an: „Komm, wir schauen uns jetzt noch mal die Bilder von den Kätzchen an. Weißt Du noch, wie die mit dem Wollknäuel herumtoben …“
    Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, aber halten Sie sich bei den sichtbaren Dingen an Tatsachen ! Wenn Sie Ihrem Kind etwas von einem Feuerwehrauto erzählen, dass da draußen vorbeifährt, dann muss das auch stimmen, sonst verliert Ihr Kind mit der Zeit das Vertrauen in Ihre Geschichten und wird noch mehr verunsichert.

  • Entdramatisieren
    Können Sie sich vorstellen, wie verblüfft Ihr kleiner Wüterich ist, wenn Sie auf seinen Tobsuchtsanfall mit gleichen Mitteln (aber ohne Wut) reagieren ? Stampfen Sie doch auch mal mit den Füßen auf, schlagen die Faust in die Luft und schreien: „Nein, nein …“. Und lachen Sie dann herzhaft mit Ihrem Sprössling darüber. Aber lachen Sie ihn nicht aus !!

  • Veränderungen ankündigen
    Kinder haben ein anderes Zeitempfinden als Erwachsene. Sie versinken in dem was sie gerade tun und es fällt ihnen schwer, sich daraus zu lösen. Plötzliche Veränderungen sind also prima Auslösemechanismen für Wutanfälle. Leichter fällt es Ihrem Kind, wenn es die Gelegenheit hat, sich langsam umzustellen. Helfen Sie ihm dabei indem Sie beispielsweise sagen: „Wenn Papa nach Hause kommt, essen wir.“ Oder: „Nach dem Sandmännchen geht es ins Bett.“ Das gibt Ihrem Kind Orientierung und Struktur.

  • Wenige aber klare Regeln
    Sie werden in der Autonomiephase Ihres Kindes so oft „Nein“ sagen müssen, dass es Ihnen selbst zu den Ohren herauskommt und Sie das Gefühl haben, Sie hätten Fransen auf der Zunge. Sparen Sie sich das Nein-Sagen, wo Sie nur können ! Heben Sie es sich für die wirklich wichtigen Dinge und Situationen auf und sparen Sie dadurch Kraft und Energie. Überlegen Sie: Was ist wirklich wichtig, und stellen Sie darüber eine klare Regel auf. Zum Beispiel: „Wenn wir über die Straße gehen, bleibst Du an der Hand.“ Diese Regel müssen Sie dann allerdings auch konsequent aufrecht erhalten und ganz klar auf ihre Einhaltung achten. Ein anderes Beispiel könnte sein: „Nach dem Essen gehst Du ins Bett.“ Darüber dürfen Sie dann aber auch keine Diskussionen mehr führen. Allerdings kann Ihr Kind dann ja durchaus entscheiden, von wem es ins Bett gebracht werden möchte oder wie (auf dem Arm, auf der Schulter, auf dem Rücken reitend …) …

  • Sicherheit geben
    Was Ihr Kind in dieser Phase großer Veränderung und Verunsicherung ganz besonders braucht ist die Sicherheit, dass es geliebt wird. Natürlich ist es nicht immer lustig, mit einem trotzenden Kind zusammen zu sein und selbstverständlich wird man auch manchmal selbst wütend. Doch es ist ganz besonders wichtig, dass Sie Ihrem Kind zeigen, dass Sie es trotz allem lieben. Nehmen Sie Ihren kleinen Wüterich nach dem Trotzanfall ruhig einmal in den Arm und drücken ihn ganz fest. Dabei braucht es gar nicht viele Worte. Wichtig ist, dass sich Ihr Kind geliebt fühlt, auch – und gerade – wenn es erfährt, dass sein Verhalten durchaus nicht immer Zustimmung findet. Versuchen Sie „einfach“, es nicht persönlich zu nehmen und denken Sie immer daran: Ihr Kind macht eine ganz wichtige Entwicklungsphase auf dem Weg zu einer reifen eigenverantwortlichen Persönlichkeit durch und Sie dürfen ihm dabei helfen.


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