
Die Kinder lieben sie wegen ihrer glänzenden, runden Form und ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten! [mehr…]
Stacheln hab' ich wie ein Igel.
Ei, sieht das nicht lustig aus?
Purzle ich vom Baum herunter,
Springt ein braunes Männlein raus.
(Autor unbekannt)
Wissenswertes
Die Kastanie hat im Norden der Balkanhalbinsel, im Kaukasus und im Himalaja ihre Heimat. Ihr Name geht auf die Stadt Castana am Schwarzen Meer zurück. Zu uns kam sie in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und wurde wegen ihres schnellen Wachstums, ihrer herrlichen Blüten und Schatten spendenden Baumkronen gerne gepflanzt.
Heute ist die Rosskastanie in ganz Europa verbreitet. Wegen der ansehnlichen Blüten wird sie als Zier-, Park- und Straßenbaum angepflanzt. Die Rosskastanie bevorzugt frische nährstoffreiche Sand- und Lehmböden. Im hohen Norden Europas ist sie kaum zu finden. Die Kinder lieben die Früchte der Kastanie wegen ihrer glänzenden, runden Form und ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Kastanienbäume werden bis zu 30 Meter hoch und bis zu 200 Jahre alt.
Ihre Blätter sind gefingert, wie bei einer Hand und die einzelnen Blättchen sind etwa 20 cm lang. Zwischen Mai und Juni tragen die Bäume Blüten in rot, weiß oder gelb. Diese sehen aus wie Kerzen. Die braunen Kastanienfrüchte (September bis Oktober) liegen eingebettet in einer stacheligen, grünen Kapsel.
Von Wildscheinen und Rotwild ist die Kastanie beliebtes Nahrungsmittel. Im Gegensatz zu den Samen der echten Kastanie (Castanea vesca), im Volksmund Maroni, sind Rosskastanien für den Menschen ungenießbar.
Alle Pflanzenteile insbesondere der Samen, das Innere der Kastanie, sind aufgrund ihrer Bitterstoffe schwach giftig. Bei Verzehr kann es zu Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen kommen. Laut Literaturangaben werden Hautrötungen, weite Pupillen, Angstgefühle und Schläfrigkeit nach Genuss von Rosskastanien beobachtet. Sie kann aber, aufgrund ihres Durchmessers von bis zu 4cm, auch als Fremdkörper im Magen liegen bleiben. Wurde eine einzelne Kastanie geschluckt, empfiehlt es sich reichlich Wasser nach zu trinken und auf alle Fälle den Arzt aufsuchen
In der Medizin wird aus der Kastanienrinde ein Heilmittel gewonnen, das die Venen kräftigt und Blutstauungen beseitigt. Es hilft bei Krampfadern und Venenentzündungen, aber auch bei Durchfall, Ödeme und Rheuma. Flüssige Rosskastanienextrakte haben auch die Eigenschaft, ultraviolette Strahlung zu binden (Inhaltsstoff Aescin) und sind so in Sonnenschutzmitteln wichtig.
Im Krieg wurden Kastanien als Kaffeeersatz verwendet, man behandelte sie genauso wie die Eicheln. Aus Kastanienmehl stellt man Leim, Wasch- und Haarpflegemittel her.
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