Das Auftreten der bunten Blätter
Blätter enthalten nicht nur den grünen Farbstoff Chlorophyll, sondern auch noch Carotinoide, Gerbstoffe und Anthocyan, die langsam sichtbar werden, wenn das Chlorophyll zurückgezogen wird. Carotinoide färben die Blätter gelb. Dies kann man vor allem bei Lärchen- und Birkenblättern sehen. Das Braun bei Buchen und Eichen kommt von den Gerbstoffen. Das wunderschön leuchtende Rot in den Ahornblättern kommt vom Anthocyan, einer "Sonnencreme" für Bäume.
Im Gegensatz zu anderen Farbstoffen, ist das Anthocyan nicht bereits in den Blättern enthalten, sondern wird erst neugebildet nach dem sich das Chlorophyll zurückgezogen hat. Wie bei Menschen, die bei zu viel Sonne einen Sonnenbrand bekommen können, haben die Blätter einiger Baumsorten eine Sonnenempfindlichkeit. Damit die Blätter jedoch nicht von der Sonne geschädigt werden, bevor das ganze Chlorophyll abtransportiert ist, bilden einige Baumsorten ihre eigene Sonnencreme, das Anthocyan.
Übrigens ist die Verfärbung der Blätter nicht jedes Jahr gleich. Ist der Herbst sehr kalt und der Nachtfrost beginnt früher im Jahr als üblich, beschleunigt dies die Laubfärbung. Der Prozess verlangsamt sich hingegen, wenn der Spätsommer warm und sonnig ist.
Das Abfallen der Blätter
Als letzter Schritt in diesem Prozess erfolgt das Abfallen der Blätter. Hat der Baum das Chlorophyll aus den Blättern gerettet und an einen sicheren Orten gelagert, bildet sich zwischen Ast und Blatt eine sogenannte Korkschicht. Das Blatt ist nun von der Versorgung durch den Baum abgeschnitten. Wasser und Nährstoffe werden nicht mehr zum Blatt transportiert. Das Blatt verhungert und fällt schließlich ab oder wird vom Wind weggeblasen.
War der Sommer sehr heiß und trocken, dann erfolgt der Blätterfall mehrere Wochen früher. Aufgrund des Wassermangels sind dann viele Zellen in den Blättern schon vertrocknet.
Altweibersommer und Indian Summer
Der deutsche Altweibersommer tritt im September auf, wenn Hochdruckgebiete für warmes und stabiles Wetter sorgen. Der Name kommt von Spinnfäden mit denen Baldachinspinnen bei schönem Wetter durch die Luft fliegen. Im Altdeutschen wurde das Knüpfen von Spinnfäden mit weiben bezeichnet. Der Altweibersommer ist also nicht eine Bezeichnung für die Blattverfärbung der Bäume, sondern für eine Wetterperiode.
Auch der Indian Summer in Nordamerika bezeichnet einen warmen, sonnigen Herbst, mit strahlend blauen Himmel und nicht die bunte und leuchtende Blattfärbung.
Der Name kommt aus der indianischen Mythologie. Der Indian Summer war die Hauptjagdsaison der Indianer. In dieser Zeit erlegten sie viele Tiere für ihre Wintervorräte. So soll der Legende nach das Blut der getöteten Bären in das Erdreich sickern um dort von den Bäumen aufgenommen zu werden, die sich daraufhin rot verfärben.
Altweibersommer und Indian Summer bezeichnen also eine Wetterperiode im Herbst, die durch warme und sonnige Tage gekennzeichnet ist. Die Blattverfärbungen der Bäume ist in dieser Zeit besonders eindrucksvoll zu bewundern.
Und zum Schluss noch...
Auf der Nordhalbkugel beginnt der Herbst am Tag der sogenannten Herbst-Tagundnachtgleiche, die liegt zwischen dem 22. und 24. September und endet mit der Wintersonnwende am 21. oder 22. Dezember.
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Zu diesem Thema habe ich noch eine schöne Kurzgeschichte Das ängstliche Blatt, die die Blattverfärbungen für jüngere Kinder erklärt. Unter den Malvorlagen findest Du zahlreiche Ausmalbilder zum Thema Herbst und Blätter.
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