
Gewinner unseres Weihnachts-Winterschreibwettbewerbes in der Altersgruppe 13 Jahre [mehr…]
Klara saß in ihrem Zimmer vor ihrem Fenster. Es war verziert mit selbstgebastelten Schneemännern und Weihnachtssternen. Die Schneemänner sahen doof aus, fand Klara. Nirgends lag Schnee. Wieso sollten dann Schneemänner am Fenster kleben? "So ein Blödsinn!", murmelte sie und riss die Schneemänner vom Fenster. Sie waren beklebt mit Watte und Klara hatte ihnen Kulleraugen aufgeklebt. Als sie einen Schneemann abriss, rollte er mit den Augen. "Ist doch wahr!", schimpfte Klara. "Winter ohne Schnee - dabei habe ich mich so sehr auf den Schnee gefreut. Mama hat mir sogar einen neuen Schneeanzug gekauft. Was soll ich dann jetzt hier? Mir ist tot-langweilig. Es sind Ferien und ich habe keinen Spaß."
Sie schmiss den Schneemann in den Papierkorb. Sogleich kullerte er wieder mit den Augen. Sie holte ihn wieder raus. "Hab ich ganz vergessen, dass das ja nicht deine Schuld ist!", sagte sie zum Schneemann und legte ihn auf den Schreibtisch. Dann setzte sie sich wieder vors Fenster. "Klara! Telefon!", schrie Frau Becker, Klaras Mutter. Klara schreckte auf. Da war sie doch wirklich vorm Fenster eingeschlafen. Das waren doch sicherlich die schlimmsten Ferien, die sie je erlebt hatte!
Frau Becker kam jetzt ins Zimmer. "Hörst du denn nicht? Da ist jemand am Telefon für dich!" Klara lief schnell zum Telefon und meldete sich. "Klara! Bin ich, Lena!" Ah, Lena war es. Lena war die Freundin von Klara. Sie gingen zusammen in eine Klasse. Dieses Jahr war Lena in die Klasse gekommen. Sie kam aus Italien und konnte noch nicht so gut Deutsch. Aber weil sie immer so gut gelaunt war, mochte Klara sie sehr gerne. "Hi, Lena!", grüßte Klara. "Was ist denn?" "Ich wollte fragen dich ob du kommen mögen, Schlitten fahren. Bei uns liegen viel, viel Schnee!"
Konnte das wirklich wahr sein? Lena wohnte doch nur 3 Orte entfernt von Klara. Da fiel Klaras Blick zum Fenster. Die Dächer und Straßen waren schon weiß und viele dicke Schneeflocken fielen vom Himmel. Also hatte es angefangen zu schneien als sie schlief! "Super - ich komme sofort!", jubelte Klara und legte auf. An "Tschüss" sagen konnte sie jetzt nicht denken! Von einem Bein aufs andere hüpfend holte sie ihren Schneeanzug und zog ihn an. Dann lief sie zur Bushaltestelle um zu Lena zu fahren.
Endlich Schnee! "Campana", stand auf der Klingel. Das war Lenas Nachname. Klara klingelte. Hier lag wirklich sehr viel Schnee. Doppelt so viel wie bei ihnen. Lena machte die Tier auf. "Hallo, Klara!", grüßte sie. Klara grüßte zurück. Plötzlich schauten sich die beiden verdutzt an: Sie hatten ja den glitzegleichen Schneeanzug! Beide lachten los. Jetzt sahen sie schon fast aus wie Zwillinge. Lena holte noch ihren Schlitten, dann liefen sie gemeinsam los zum Monsterberg, wie die beiden ihn nannten. Der Berg lag im Wald und war riesig groß.
Als sie ankamen, stellten die beiden erleichtert fest, dass noch keiner außer ihnen hier gewesen war. "Wer als erster oben ist!", rief Klara und lief los. "Eh - du bin gemein!", schimpfte Lena, doch sogleich lief sie auch los. Sie hatte Klara sofort eingeholt, aber nicht weil sie die schnellere war, sondern weil Klara einfach angehalten hatte. "Hey, was ist denn?", wollte Lena wissen. "Da!", sagte Klara und zeigte auf eine Stelle im Schnee.
Da war doch wirklich ein riesengroßer Abdruck. Woher konnte der kommen? Es sah nicht aus wie ein Fußabdruck aber es musste einer sein. Nur, der nächste Abdruck war erst beim nächsten Baum. Auf den Monsterberg waren drei Tannen. Vor jeder von ihnen war so ein Abdruck. Die Tannen waren auch sehr weit voneinander entfernt. "Ich glaub, das war ein Monster! Ein Schneemonster. So große Füße hat nur der und der macht auch so große Schritte. Nur, wieso sind diese Spuren von ihm nur neben den Tannen? Ich glaube wir sollten den Schritten folgen um zu ihm zu kommen.", schlug Klara vor.
"Nein! Nein, bitte nicht! Bitte nicht! Könnte uns fressen er… bitte nicht!", bettelte Lena. Sie war ein wirklicher Angsthase. "Ach komm, hab doch nicht solche Angst!", meine Klara. "Nicht wegen mir ich sagst das!", erfand sich Lena eine Ausrede. "Es wegen meiner Mutter ist, würde mich schrecklich missen, sie!" "Na gut, dann bleib du hier und ich geh dem Schneemonster folgen. Warte auf mich, ja?"
Lena nickte. Klara lief los. Lena sah, wie Klara sich immer weiter entfernte und dabei immer auf den Boden schaute um keine Spur zu übersehen. Plötzlich hörte sie ein böses Brummen. "Wwwwooooohhhhh!", brummte es. "AAAAAAAAHHHHH!", schrie Lena und lief los. "KLARA! HILFE! DAS SCHNEEMONSTER ES FRESSEN MICH!" Klara schaute nach hinten. So schnell hatte sie Lena noch nie laufen sehn. Und was hieß das - Schneemonster? War das Schneemonster vielleicht dort? Schnell lief sie nach unten und ließ die entsetzte und vor Angst zitternde Lena oben stehen. Als sie unten angelangt war hörte sie etwas: es war jedoch kein Geräusch, wie es ein Schneemonster machen, sondern ein leises Lachen.
Wer lachte da? Da kamen Timo und Kai, zwei Jungs aus Klaras Klasse aus den Büschen. "Hat Lena vielleicht Schiss!", lachte Kai. Timo kugelte sich im Schnee vor Lachen. "Au!", lachte er. "Ich hab schon solche Bauchschmerzen vor Lachen!" Lena war auch dazugekommen, als sie sah wer die Schneemonster waren. Es war ihr etwas peinlich. "Hör auf zu lachen wenn du nicht haben willst Bauchschmerzen!", brummte sie säuerlich. "Dann ist dieses Problem geklärt, aber nicht, woher die Abdrücke im Schnee kommen!", sagte Klara ernst.
Doch das löste sich auch gleich, denn ein Eichhörnchen hüpfte von einem Ast zum anderen, dabei fiel Schnee runter und bildete so einen Abdruck. "Und du haben denken, es wäre Monster!", jetzt kugelte sich auch Lena im Schnee. "Hätte ja sein können!", meinte Klara aber dann lachte sie auch. Sie erfuhren von Kai und Timo, dass die beiden auch kamen um Schlitten zu fahren. Zu viert fuhren sie dann den Monsterberg runter und lachten den ganzen Tag. "Ich glaube, das werden doch nicht die schlimmsten Ferien, die es je gab!", dachte Klara und lächelte.
Bildnachweis:
Bild von LaterJay Photography auf Pixabay, Public Domain-ähnlich
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