Am 11.11. ist St. Martin

Das Martinibrauchtum

Inhaltlich hat eigentlich nur die Mantelteilung einen Bezug zu Martin. Der Martinstag war und ist für viele Menschen der Abschied vom Herbst und der Beginn der kalten, dunklen Jahreszeit. Der Martinstag war vor allem auf dem Lande sehr beliebt, denn er bedeutete den Abschluss eines Wirtschaftsjahres. Einerseits bekamen Mägde und Knechte ihren Lohn, da die Ernte eingebracht war, andererseits mussten Pacht und Zinsen bezahlt werden. Das Vieh, welches nicht über den Winter gebracht werden konnte, wurde geschlachtet. Dies alles bot genug Anlass um ein Fest zu feiern, vor allem weil nach Martini die vorweihnachtliche Fastenzeit begann.
Das heutige Martinsfest hat sich aus einer alter Tradition entwickelt, in der man das Fest zu Hause oder in einer Schenke mit Freunden feierte. In den Gemeinden zogen Kindergruppen auf Heischegänge. Um 1900 wurde das Martinsbrauchtum neu belebt: da die "heischenden" Kinder als störend empfunden wurden, organisierten die Erwachsenen Martinszüge für die Kinder mit Laternen, Liedern und des Nachspielens der Mantelteilung. Zum Schluss wurde das Martinsfeuer entzündet und es gab Leckereien (Weckmännern, Martinshörnchen etc.).
In vielen evangelischen Gemeinden findet die Martinifeier übrigens bereits am 10. November statt, dem Geburtstag Martin Luthers.

  • Das Martinsfeuer:
    Es herrscht große Unwissenheit darüber, woher der Brauch des Martinfeuers stammt. Der Ursprung des Martinsfeuers könnte auf alte Opferfeuer oder Lichtfeste zurückzuführen sein, da der Martinstag den Winterbeginn markierte. Damit wäre der Ursprung des Martinsfeuers in den Riten der germanischen Wintersonnwendfeier und des germanischen Erntedankfestes zu vermuten: Ein Freudenfeuer, wie es auch zu anderen Anlässen angezündet wurde, zugleich aber auch ein reinigendes Feuer, in dem die vergangene Jahreszeit verabschiedet wurde. Mit einem Sprung über das Feuer, sollte der Springer Glück haben und gleichzeitig sollten die Felder gesegnet werden. Das Feuer bringt Licht in das Dunkle, wie die gute Tat Martins das Erbarmen Gottes in die Dunkelheit der Gottesferne brachte. Der Feuersprung wurde vor allem in den Städten aufgrund der großen Brandgefahr verboten und durch den Sprung über die Kerze abgelöst.
  • Das Laternenbrauchtum:
    Die kürzer werdenden Tage und die damit verbundene Dunkelheit am Martinstag bedeutete, dass die Zeit der Arbeit im Haus oder Spinnstube begann, es mussten Lichter zur Arbeit entzündet werden. Beleuchtet wurde damals natürlich nur ein Raum, wo sich alle Mitglieder des Hausstandes versammelten. Die Kinder trugen demnach mit ihren Laternen das Licht in die Gemeinden hinein.
  • Der Martinszug:
    Bei den sogenannten "Heischegänge" zogen Arme und Bettler am Martinstag von Haus zu Haus, um sich einen Anteil an Ernte und Einkommmen zu erbetteln (erheischen). In dieser Tradition gingen früher Kinder mit Lichtern und Laternen auf Heischegänge.
  • Die Martinsgans:
    Die Legende berichtet, dass sich Martin in einem Gänsestall versteckte, um nicht von der Bevölkerung entdeckt und zum Bischof gewählt zu werden. Die Tiere machten jedoch so viel Krach, dass man ihn fand. Im Zusammenhang mit den bereits erwähnten Schlachtfesten, erklärt sich die Tradition der Gans als Festtagsschmaus, die aufgrund ihres hohen Fettgehaltes besonders beliebt war.
  • Der Weckmann:
    Martin selbst (oder später im Jahr der heilige Nikolaus) soll durch den Weckmann dargestellt werden. Die Pfeife beruht auf einem Missverständnis, eigentlich sollte der Weckmann einen Bischofstab tragen. Ansatzweise kann man dies noch erkennen, wenn die Tonpfeife mit dem Kopf nach oben gedreht wird erinnert sie an einen Bischofstab.
    Der Weckmann ist ein Gebildebrot, d.h. eine mit Weizenmehlteig geformte Figur. Die Bezeichnungen Wecken, Wegge oder Weckmann, Weggmann, sowie Stuten und Stutenkerl bezeichnen Teigart und Form des Gebäcks.

Vorbereitungen für St. Martin?
Immer wieder beliebt - nicht nur bei Kindern - sind die leckeren Rezepte. Dazu gehören die bekannten Weckmännchen mit Tonpfeife, die Taufkirchner Gänse, das Bischofs- und Martinsbrot.

Was wäre ein St. Martinsumzug aber ohne eine schöne, selbstgebastelte Laterne? Unter den Bastelanleitungen für Laternen findest Du mit Sicherheit etwas Passendes.

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